Defekte Stoßdämpfer

 



Die Stoßdämpfer haben die Aufgabe, Schwingungen des Aufbaus auf den Tragfedern sowie die Schwingungen der Räder auf der Reifenfeder zu dämpfen. Ohne Dämpfung würden die Aufbauschwingungen im Bereich der Eigenfrequenzen zu groß, sodass sowohl der Fahrkomfort als auch die Fahrsicherheit negativ beeinflusst würde. Zu starke Dämpfung verschlechtert den Fahrkomfort, verbessert aber den Straßenkontakt. Die Abstimmung zwischen Fahrkomfort und Fahrsicherheit ist daher stets ein Kompromiss.

Durch die Auslegung der Dämpfer in Zug- und Druckrichtung sowie für kleine und große Dämpfergeschwindigkeiten wird dafür Sorge getragen, dass die Anforderungen an die Fahrdynamik bzw. den Fahrkomfort möglichst gut erfüllt werden.

Ab 1905 wurden gedämpfte Federgabeln an Motorrädern üblich. Fahrräder wurden erst rund 100 Jahre später in größerem Umfang mit Federgabeln ausgerüstet.

Nachlassende Dämpfung wird oft unbewusst durch ein geändertes Fahrverhalten des Fahrers ausgeglichen. Es gibt einige Anzeichen von nachlassenden Stoßdämpfern, wobei die auftretenden Effekte nicht schlagartig auftreten, sondern mit wachsendem Verschleiß des Dämpfers einhergehen:

  • Mehrfaches Nachschwingen, wenn man das Fahrzeug in Radnähe mit der Hand in Schwingungen versetzt (einfacher Funktionstest, das Verhalten zeigt sich vor allem bei Dämpfern, die völlig funktionslos geworden sind)
  • Nach Unebenheiten schwingt das Fahrzeug nach
  • Poltergeräusche auf schlechten Straßen bei niedriger Geschwindigkeit (30-Zone)
  • Ungleichmäßige Abnutzung von Reifen und erhöhter Reifenverschleiß
  • Flatternde Lenkung oder vielfach unterbrochene Bremsspur nach einer Vollbremsung wegen springender Räder
  • schwammiges Kurvenfahrverhalten, bei welliger Fahrbahn driftet das Fahrzeug in Abhängigkeit von der Anregung der Vertikalschwingungen nach außen

Gänzlich defekte Dämpfer erkennt man auch durch erhebliche Mengen austretenden Öls an den Kolbenstangen der Dämpfer. Umgekehrt kann aber aus einem vollkommen dichten Stoßdämpfer nicht die einwandfreie Funktion abgeleitet werden.

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