Der Käfer


Die New York Times hatte am 3. Juli 1938 in einem Artikel möglicherweise zum ersten Mal die englische Bezeichnung Beetle (deutsch Käfer) benutzt, welche die Vision von „Tausenden und Abertausenden von glänzenden kleinen Käfern, die bald die deutschen Autobahnen bevölkern werden“, ausmalte:

“[…] In a short time Der Fuehrer is going to plaster his great sweeps of smooth motor highways with thousands and thousands of shiny little beetles, purring along from the Baltic to Switzerland and from Poland to France, with father, mother and up to three kids packed inside and seeing their Fatherland for the first time through their own windshield.”

„[…] In Kürze wird Der Führer sein großes Netz ebener Autobahnstraßen mit Tausenden und Abertausenden von glänzenden kleinen Käfern zupflastern, die von der Ostsee bis zur Schweiz und von Polen bis Frankreich vor sich her summen werden, Vater, Mutter und bis zu drei Kinder passen hinein, die ihr Vaterland das erste Mal durch die eigene Windschutzscheibe sehen.“

– New York Times, Juli 1938

Nachdem der Wagen Anfang der 1950er Jahre mit wachsendem Erfolg in die USA exportiert und als erschwingliches, sparsames und robustes Gebrauchsauto populär geworden war, bürgerte sich dort der spöttisch-liebevoll gemeinte Spitzname Beetle oder gleichbedeutend Bug ein.[11] In Deutschland setzte sich die Bezeichnung Käfer erst zur Abgrenzung gegen das 1961 erschienene Stufenheck-Modell VW 1500 (intern Typ 3 genannt) allgemein durch. Erst in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre übernahm der VW-Konzern den inzwischen auch in Deutschland gängigen Namen für seine Werbekampagnen. Wenn man noch 1960 sagte, man fahre einen Volkswagen, war jedem klar, dass der Typ 1 gemeint war; denn das Volkswagenwerk baute nur den Transporter/Bus (Typ 2) als weiteres Modell.

International ist die Bezeichnung „Käfer“ ebenfalls verbreitet, so beispielsweise im englischsprachigen Raum Beetle oder seltener Bug, Kever (niederländisch: Käfer), Coccinelle (frz.: Marienkäfer), Maggiolino (ital.: Maikäfer), Buba (serbokroatisch: Käfer), Bogár (ungarisch) und Escarabajo (spanisch). Die Volkswagen AG übernahm in vielen Ländern die jeweilige Bezeichnung als offiziellen Modellnamen.

Der VW Käfer hat auch einige Spitznamen, in Deutschland zum Beispiel Kugel- oder Buckel-Porsche, in Schweden Bubbla (dt.: Blase), in der Dominikanischen Republik Cepillo (dt.: Bürste) und in Brasilien und Uruguay spricht man von jeher vom Fusca. In Bolivien heißt er Peta, in Polen Garbus (dt.: der Bucklige), in der Türkei Kaplumbağa (dt.: Schildkröte). Schließlich wird er in Mexiko Vocho (vermutlich aus Volkswagen abgeleitet) genannt. Zur Popularität des Wagens trug auch die 1968 von Disney produzierte Realfilm-Komödie Ein toller Käfer mit ihren Folgefilmen in den 1970er und 2000er Jahren bei. Der Wagen trug dabei – schwarz auf weißer Kreisscheibe – die Startnummer 53.

Den Namensbestandteil Käfer trugen in Deutschland noch der Prototyp (Maikäfer) zum Serienmodell Standard Superior von 1933 sowie ein Einzelstück von Felix Wankel aus dem Jahr 1926 (Teufelskäfer).

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