Computer und das Kfz-Handwerk vor 20 Jahren


Die EDV-Organisation im Kfz-Betrieb


Dieser Artikel wurde im Jahr 1997 geschrieben. Er wurde damals in der Krafthand veröffentlicht. In ihm sind wichtige Perspektiven die auch heute noch gelten beschrieben.

Die Betriebe des Kraftfahrzeughandwerks und die EDV zwei Welten, die nichts miteinander zu tun haben? Auf der einen Seite das traditionell geprägte Arbeiten und Gestatten mit den eigenen Händen, auf der anderen Seite die hochmoderne Informationstechnik des auslaufenden 20. Jahrhunderts. Diese rein begriffliche Differenzierung hat schon lange ihre Gültigkeit für beide verloren.

Seit mehr als zehn Jahren bedient sich eine immer größer werdende Zahl von Kfz-Betrieben moderner EDV-Anlagen. Mit diesen Systemen wird die Verwaltung von elementaren Aufgabengebieten übernommen. In weit mehr als der Hälfte dieser Betriebe werden Computer zur Fakturierung und Lagerverwaltung der Lohn-und Finanzbuchhaltung, zur Pflege der Kunden- und Fahrzeugdateien oder im Mahnwesen eingesetzt.

Auch computergestützte Disposition von Fahrzeugen und Teilen ist heutzutage oft keine Seltenheit mehr. Viele Anwender kommunizieren per Datenfernübertragung mit den Herstellern und Lieferanten.Sie erledigen ihre Geldgeschäfte mit dem PC und nehmen an dem Daten-Diensten der Telekom teil. Ohne Zweifel bergen moderne EDV-Systeme und Techniken  große Potentiale zur Optimierung der innerbetrieblichen Abläufe und tragen so zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei. 

Trotzdem hat sich in den letzten Jahren bei vielen Anwendern die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine EDV-Anlage weder die anfänglich erhofften Wunder vollbringen kann, noch Wunschlösungen auf Knopfdruck bietet. Die erste Euphorie ist einer realistischen Einschätzung gewichen, die für viele Anwender, die mit zu großen Erwartungen an die Einführung der EDV-Anlage herangegangen sind, sehr ernüchternd gewirkt und bei den meisten einen nachhaltigen EDV Kater verursacht hat. 

Damit letztere wieder an den Computer gewöhnt werden. Neueinsteiger an die EDV herangeführt, sowie bereits mit EDV arbeitende Betriebe weiter unterstützt werden, ist die vordringliche Aufgabe unserer neuen Artikelserie über die EDV im Kfz-Betrieb. Ein Blick auf den heutigen Markt der Softwareanbieter lässt den großen Betreuungs- und Erklärungsbedarf erahnen. Weit über 80 EDV-Programme mit Kfz-spezifischen Lösungen und Teillösungen konkurrieren um die Gunst von zirka 75000 Betrieben, die sich rund um die Welt der Fahrzeuge angesiedelt haben. Hinzu kommt das Hardware-Angebot von
die Flut an EDV-Anwendungen und Informationen nur bewältigen, indem wir die Daten gezielt selektieren und uns auf bestimmte Themen in den einzelnen Ausgaben spezialisieren.

Die zunehmende Komplexität der EDV-Lösungen und die hohe Kostenbelastung die mit der EDV-Einführung (Geräte, Personalschulung. Leerlaufzeiten in der Umstellungszeit und so weiter) verbunden ist haben dazu geführt dass wir die EDV und innerbetriebliche Organisation immer im Zusammenhang betrachten werden. Durch die Erfassung aller Abläufe im Autohaus können die vielen schon vorhandenen Insellösungen verhindert werden. Und Sie erhalten als interessierter Leser einen Leitfaden. der hin zu einer optimalen Auswahl bzw-. Anwendung führen soll.

Ein Ende der Entwicklung von EDV-Anwendungen ist zur Zeit weder erkennbar noch denkbar. Gesprochene Text- und Dateneingabe, Multimedia-Anwendungen. Satellitenkommtunkation per Computer;
sowie künstliche Intelligenz werden schon in Kürze auch in den Werkstätten Einzug halten. Vielleicht wird es in einigen Jahren sogar selbstverständlich sein, dass die Kfz-Betriebe die von Computern erzeugte neue künstliche Intelligenz nützen. Bei der Einführung dieser und anderer Technologien wollen wir Ihnen mit dieser Artikelserie weiterhelfen.

Auf den deutschen Markt gibt es mehr als zwei Dutzend in- und ausländischen Geräteanbietern, so wie eine Vielzahl von unterschiedlichen und meist verwirrenden Vertriebsformen. Dieser riesige und sich immer dynamischer entwickelnde Markt ist gekennzeichnet durch immer neuere Produkte, die schon nach kurzer Entwicklungs- und Vermarktungszeit als technisch veraltet gelten, sowie durch einen kontinuierlichen Preisverfall sowohl der Hard- als auch der Software. 

Die Kurzlebigkeit und Vielfalt der Systeme verunsichern nicht nur den Anwender, sondern erschweren auch die Arbeit der Berater und sogar der.

E.Füßl in der Krafthand 1997

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