Auto Geschichten



Mobil – aber wie?

Das Auto der Zukunft braucht Konzepte der Zukunft. Wie Fraunhofer hilft, den Verkehr neu zu organisieren.

Neue Zeit, neue Herausforde­rungen – und neue Heraus­forderer: E-Mobilitätspionier Tesla, der 2013 mit dem Model S auf den deutschen Markt startete, hatte im Oktober Grund zum Feiern. Dreistel­lig waren die Zuwachsraten in der Zulas­sungsstatistik für Deutschland: ein Plus von 482,9 Prozent. Die deutschen Herstel­ler rutschten zweistellig ins Minus – Aus­nahme Porsche, fast stabil bei nur minus 0,8 Prozent. Auch Volkswagen, Mercedes, BMW und Audi haben die Herausforderung E-Mo­bilität angenommen. Die Fraunhofer-Ge­sellschaft trägt mit ihrer Forschungsfabrik Batteriefertigung, an der zehn Fraunho­fer-Institute beteiligt sind, dazu bei, die technologische Spitzenposition deutscher Batteriefertigung auszubauen und zu fes­tigen. Und doch wird es mehr brauchen, damit der Deutschen liebstes Kind nicht zum Schmuddelkind in Ökologie und Ansehen wird.

Diversität – auch auf den Straßen

Das Auto der Zukunft braucht eine Mobili­tät der Zukunft. Gegen Scheuklappen auf den Straßen plädiert Dr. André Häusler. Der Fachmann vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen ist über­zeugt, dass Diversität im Verkehr erforder­lich sein wird. Er sieht die verschiedenen Antriebskonzepte in friedlicher Koexis­tenz – je nach Raum und Anforderung. In fünf Minuten volltanken und dann 650 Kilometer weit fahren? Vorteil Wasser­stoff. Ländlicher Raum mit dünnem Netz an Stromzapfsäulen? Vorteil Hybridmo­dell aus Verbrenner und Elektromotor. »In den kommenden Jahren werden Automo­bilhersteller nicht nur eine Antriebsart im Portfolio haben«, sagt Häusler. »Sie werden für jeden Bedarf eine eigene Lösung an­bieten müssen – Wasserstoff-, Elektro-, Benzin-, Diesel- und Hybrid-Modelle.«

Doch wird das nicht genügen. Es ist an der Zeit, Mobilität neu zu denken. »Wir müs­sen die Weiterentwicklung von Fahrzeugen, Verkehrssystemen und Technologien viel stärker von der Lösung konkreter Probleme und Aufgaben herangehen und weniger von der Weiterentwicklung bestehender Techniken«, fordert Sebastian Stegmüller vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt­schaft und Organisation IAO in Stuttgart. Stegmüller ist Leiter des Forschungsbereich Mobilitäts- und Innovationssysteme. Zu­sammen mit seinen Teams versucht er, so­lide, zukunftsweisende Innovationen von kurzlebigen Hypes zu unterscheiden.


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