Gefahren der Mobilität



Eine gravierende Veränderung gibt es in vielen betrieblichen Umfeldern. Software ist inzwischen der größte  Player im Mobilitätsgeschäft, nicht mehr Hardware. Für Konzerne, die mehr als 100 Jahre lang ihr Geld fast ausschließlich mit der Produktion dreidimensionaler Maschinen aus Metall und Kunststoff verdient haben, sei das eine große Umstellung. Manche von ihnen beschäftigten bereits mehr Menschen in der Softwareentwicklung als in der Abteilung für äußeres Design. 

A Die Zukunft der Autobranche ist unsicherer denn je. Wir sind noch nicht einmal so weit zu wissen, was wirklich passiert. Während die Ingenieure ausreizen, was geht, fürchten die Nutzer Einschränkungen lieb gewordener Rechte und Freiheiten. Das reicht vom Besitz eines eigenen Autos bis zur Verfügung über die Datenmassen. Das Spektrum der Digitalisierung ist unfassbar groß. Wem gehören die Daten und was geschieht mit ihnen? Wer darf davon profitieren? 

Der Hersteller habe zwar die Daten, aber sie gehörten ihm nicht, sondern dem Nutzer. Vorgeschlagen wird von Experten ein „Deal" nach Google-Manier: „Cars for free" als Vorleistung dafür, dass der Hersteller bzw die involvierten Dienstleister die generierten Daten zur Gewinnerzielung verwerten dürfen. Wünscht der Nutzer das nicht, bezahlt er das Auto, hat dann aber Anspruch auf die Daten. 

Ein heutiges Auto mit Fahrassistenzsystemen generiert 10 GByte bis 20 GByte Daten pro Tag, ein vollständig autonom fahrendes Auto aber satte 80 TByte - also 80 Festplatten täglich. 

Wird die Freiheit eingeschränkt, wenn am Ende überwiegend hochautomatisiert und -reguliert gefahren wird wie in der Luftfahrt? Auf der Straße ist Deutschland schon jetzt bei der Regulierung ziemlich weit vorn, jedenfalls beim professionellen Personentransport. Heutige Nutzer der Mobilität priorisierten andere Freiheiten als die, mit dem eigenen Auto fahren zu können. Sie verzichteten dank Carsharing auf den Zweitwagen. Mit anderen geteilte Autos seien ohnehin viel effizienter, weil sie häufiger und intensiver genutzt würden. Wegen des höheren Verschleißes würden sie schneller ersetzt, was letztlich der Umwelt zugute käme, da die Technologie auf dem neuesten Stand sei. Mancherorts ist die Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten.

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