Ende mit kostenlos



Vor fünfundzwanzig Jahren stellte sich für viele Werkstätten und Autohändler auch die Frage wie das mit der Digitalisierung noch weiter gehen wird. Eine wichtige Frage war auch die Frage nach dem Verdienst.


Unendlich viel Geld ist in den letzten Jahren im Internet ohne Erfolg investiert worden. Vor allem das Überangebot an kostenlosen Inhalten hat das mögliche Geschäft im Netz vereitelt. Der Mangel an Investitionskapital wird die Zeit von kostenlosen Angeboten schon bald beenden.

Die Anbieter im Netz machen mobil gegen die kostenlosen Angebote im Netz. Es muss endlich Schluss sein mit der Meinung, dass es im Internet alles gratis gibt - so ist die Meinung von Internet-Dienstleistern. Nachdem die Geldströme in die Internet-Branche versiegen, müssen sich die Anbieter darauf konzentrieren, dass ihre Dienste von den Benutzern auch bezahlt werden. Eine Aufgabe, die wohl sehr schwer werden wird, weil ja die Internetnutzer bereits diese kostenlosen Dienste gewohnt sind und sich Gewohnheiten bekanntlich sehr schlecht abstellen lassen. Aber das Aus für so manchen der kostenlosen Dienste zwingt hier zum radikalen Umdenken. Die Rechnung geht nicht auf, dass man sich ausschließlich über Werbung finanzieren lässt. Eine Befürchtung, die schon viele Anbieter zu dieser schmerzlichen Einsicht veranlasst haben. So werden die kostenlosen Datenspeicher im Netz immer weniger. 

So sind auch die kostenlosen Navigations-und Kartensysteme, die Übersetzungsdienste vollkommen aus dem Netz verschwunden, das gleiche gilt für E-Mail- und SMS-Dienste. Vor allem die Verlage beginnen, Geld für ihre Inhalte zu verlangen. Deutschlands größter Anbieter von Online-Diensten, die Telekom, hat mittlerweile ihr Portal mit einer Vielzahl von kostenpflichtigen Diensten versehen. Sie reichen von Wirtschaftsinformationsdiensten bis zu Spielen. Wobei es für die Telekom leicht ist, die Bezahlung sicher zu stellen. Mit der Abrechnung über die Telekomrechnung können die Dienste für den Kunden bequem abgewickelt werden. Ein gutes Beispiel für eine gelungene Anwendung und eine andere Art der Abrechnung ist die Stiftung Warentest, die bereits 28 000 Testergebnisse online verkauft hat und allein im Januar 45 000,-€ Umsatz im Netz erzielen konnte.

Ein großes Feld tut sich hier vor allem in der Beratung von freien Werkstätten auf_ Einrichtungen, die Fragende und Informationssuchende zum Beispiel bei technischen Problemen beraten und für diese Dienstleistung auch Geld verlangen können, werden eine wichtige Ergänzung zur bekannten Informationsbeschaffung sein und mit dieser Dienstleistung auch erfolgreich im Markt bestehen können. Wobei sich eine solche Dienstleistung durchaus noch mit anderen Inhaltspaketen oder Software kombinieren lässt. Hochwertige, zielgruppenorientierte Inhalte und die dazu gehörige Software werden die Besucher dazu veranlassen, dafür auch Geld zu bezahlen. Branchenkenner rechnen schon im nächsten Jahr mit nennenswerten Umsätzen. Der Hunger nach Information wird ganz gewiss dafür sorgen und damit auch das Zeitalter der kostenlosen Nutzung beenden. ef

Es ist sehr interessant aus welcher Sicht ich damals diesen Artikel in der Krafthand geschrieben habe. So manches ist eingetroffen und vieles hat sich vollkommen entwickelt. Aus einer direkten Wertschöpfung ist in vielen Fällen eine indirekte Wertschöpfung geworden. Das Bezahlen mit den persönlichen Daten hat sich durchgesetzt. Der Datenschutz der damals so gut wie unbekannt war, bemüht sich dem Treiben der großen Player die damals noch klein waren einen Riegel vorzuschieben. Gesetzliche Regelungen und gegenseitiges Misstrauen haben die Gepflogenheiten im Netz deutlich verändert. Die Cloud ist in lokale Anwendungen eingebunden und und... 

Spannende Entwicklungen die durch große nationale Egoismen und Kriminalität im Netz gefährdet sind. Aus der grenzenlosen Freiheit im Netz wurde ein Gebilde mit vielen Fallen, eigenen Regeln und Gefahren. Aus der euphorischen Spannung, ist eine kritische Skepsis geworden. Vielleicht ist das bei allen Entwicklungen so die jung waren und alt werden.

Kommentare