Der LKW und seine Daten



Bei aller Begeisterung für die schöne neue Welt der Bits und Bytes, die mit Rasanz die althergebrachte Welt der Nutzfahrzeuge aufmischt - ganz ohne Tücke ist die digitale Revolution nicht. Und das stellt sich die Frage - wem gehören eigentlich die Daten? 

Warum hier Ungemach für die gesamte Branche des unabhängigen Teilemarkts und der Werkstätten droht, wird deutlich, wenn man weiß, dass die immer weiter digitalisierte Welt moderner Nutzfahrzeuge mittlerweile nicht nur emsig Daten austauscht, sondern diese Daten auch dazu dienen, etwa Fehlerdiagnosen oder Serviceintervalle zu übermitteln. Der Truck der Zukunft meldet sich quasi selber „krank" und organisiert auch den Werkstattbesuch selber. Da „er" über „seine" Teile dank Sensorik immer besser Bescheid weiß, liegen die dann schon einbau bereit vor. Dass die Hersteller hierbei natürlich daran denken, diesen Datenfluss in ihrem Sinne zu lenken, ist klar. Markenwerkstatt und Original-Ersatzteilhändler dürften sich freuen. Keine rosigen Aussichten für freie Werkstatt und Independent Aftermarket. Die Hersteller argumentieren, die Fahrzeugdaten gehören ihnen als Erzeuger. Die Kunden, also Betreiber der Fahrzeuge, melden ebenfalls „Besitzansprüche" an, schließlich haben sie die Nutzfahrzeuge bezahlt. Und die Wertschöpfungsketten außerhalb der Markenwelt, also Teilehandel und freie Werkstatt, fordern genauso den Zugang zur neuen Datenwelt.
Wem gehören sie also und wie kann dieser Interessenkonflikt ausgeglichen werden.



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