Autoscheiben der Zukunft



Auf Knopfdruck lassen sich sämtliche Fensterscheiben eines Demonstrationsfahrzeugs verdunkeln. Mit der Intelligent Glass Control Technologie lässt sich die Lichtdurchlässigkeit in das Glas integrierter Folien durch elektrische Steuersignale verändern. Ihr Einsatz bringe Komfort- und Sicherheitsvorteile und helfe, den CO2-Ausstoß zu verringern, verspricht der Hersteller.

Die Folien, deren eingelagerte Partikel sich beim Anlegen einer elektrischen Spannung ausrichten und so die Scheibe verdunkeln, sind schon länger bekannt. Diese Technik wird bereits für die Dächer einiger Oberklassefahrzeuge genutzt. Die Firma Continental zeigte erstmals die „Suspended Particle Device" genannte Folientechnologie auch in Seitenscheiben und im Heckfenster. Selbst die Frontscheibe lässt sich partiell - z. B. im Bereich der Sonnenblenden - abdunkeln. In stromlosem Zustand ordnen sich die eingelagerten Teilchen nach dem Zufallsprinzip an. Das hat zur Folge, dass sich die Scheibe von außen verdunkelt, während die Durchsicht von innen nach außen erhalten bleibt. 

Legt man elektrische Spannung an, richten sich die Teilchen parallel aus, die Scheibe wird in beiden Sichtrichtungen lichtdurchlässig und somit komplett transparent. Durch Verknüpfung mit der Fahrzeugelektronik hellen sich die Scheiben automatisch auf, sobald sich der Fahrer mit Fahrzeugschlüssel oder Smartphone nähert.  

Wird das Fahrzeug abgestellt, verdunkeln sich die Scheiben und Außenstehende können nicht mehr in den Innenraum schauen. Als weiters Anwendungsbeispiel ist die Einstrahlung einer tief stehenden Sonne, die zu extremer Sichtbeeinträchtigung führt. Eine solche problematische Fahrsituation lässt sich vermeiden, da sich die Frontscheibe automatisch verdunkelt. Außerdem lasse sich die Sonneneinstrahlung sowohl im geparkten als auch im fahrenden Automobil wirksam reduzieren und so die Temperatur im Fahrzeuginnern senken. Dadurch werde die Klimaanlage entlastet, so dass sie kleiner und leichter ausgelegt werden könne. Sonnenblenden oder Jalousien würden entbehrlich, was wiederum Gewicht einsparen. 

Vergleichbare Effekte, wie sie mit der Suspended-Particle-Device-Technologie erzielt werden, sind auch mit anderen Technologien möglich, mit PDLC (Polymer Dispersed Liquid Crystal), LC (Liquid Crystal) oder EC (Elektrochromie). Das letztgenannte Verfahren basiert auf der Fähigkeit von Molekülen und Kristallen, ihre optischen Eigenschaften unter Einfluss eines elektrischen Feldes zu verändern. Es wird bereits zum Abblenden von Innen- und Außenspiegeln eingesetzt. So ist es nur eine Frage der Zeit, wann das intelligente Glas kommen wird. 

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